Einen Van kaufen und ihn selbst zu einem Camper ausbauen lassen. Was romantisch klingt, kann aber schnell zu einem nie endenden, nervenaufreibendem Projekt werden. Wir haben dir die 6 häufigsten Fehler zusammengefasst, die es zu vermeiden gilt.
Die Planung wird schnell vernachlässigt, da sie das langweiligste am ganzen Projekt darstellt. Allerdings ist sie unerlässlich, wenn du Zeit, Geld und Nerven sparen willst. Auf folgende Punkte solltest du bei der Planung achten:
Du solltest dir unbedingt einen genauen Grundriss überlegen, wie dein Camper aussehen soll und was alles verbaut werden soll. So bemerkst du nicht erst am Ende, dass du gar keinen Esstisch hast, den du eigentlich brauchst etc. Auch die Strom- und Wasserleitungen sind wichtig zu planen, diese müssen nämlich relativ früh verbaut werden und können im Nachhinein schlecht verändert werden.
Es gibt unglaublich viele Tutorials über alle Möglichen Aspekte des Camper-Ausbaus. Informiere dich ausführlich über die einzelnen Teilprojekte um möglichst effektiv zu einem guten Ergebnis zu gelangen.
Wir empfehlen dir, gar keinen Zeitplan aufzustellen. Du wirst garantiert länger brauchen und dich dann unter Druck setzen. Wenn du aufgrund geplanten Ferien oder ähnlichen einen Zeitplan erstellen musst rechne wirklich genügend Zeit ein. Es ist normal, dass man einige Arbeiten doppelt machen muss, weil sie nicht auf Anhieb funktionieren und Verzögerungen bei der Materiallieferung sind leider auch immer häufiger geworden.
Überlege dir bereits bei der Planung, welches Material, Werkzeug etc. du brauchen wirst und wo du es besorgen willst. Nichts ist frustrierender als mitten in der Arbeit zu merken, dass dir etwas fehlt und du es dann mühsam und zeitaufwändig beschaffen musst.
Beim Thema Strom gibt es viele Fettnäpfchen, in die du treten kannst. Viele Selbstausbauer geben diesen Teil dann doch lieber in professionelle Hände. Diese Punkte musst du beachten:
Wie viel Kapazität dein Stromnetz haben muss hängt von der Anzahl und Art deiner Verbraucher ab. Um einen ungefähren Richtwert zu erhalten kannst du die Watt-Zahl deiner Geräte mal die Nutzungsdauer rechnen, um die Wattstunden zu erhalten. Diese durch die Spannung (Volt) gerechnet ergibt die Amperestunden, die du mit der Leistung auf deiner Batterie, deiner Kabel, Solarpanels und deinem Wechselrichter vergleichen kannst.
Wo du deine Küche hinbaust ist genauso wichtig wie was du einbaust.
Plane den Grundriss deiner Camper so, dass die Küche bei der Türe oder dem Heck platziert ist. So kann der Dampf aus dem Camper entweichen und du bekommst keine Probleme mit Schimmel oder Rost.
Kochst du mit Gas oder Strom? Es gibt bei beiden Varianten Vor- und Nachteile, vor allem deswegen solltest du dir genau überlegen, wie du kochen willst. Induktion braucht viel Strom, beachte das beim Planen der Elektrik.
Überlege dir, wie viel Wasser du täglich brauchst und wie oft du es unterwegs nachfüllen kannst. Deinen Wassertank zu upgraden kann zu einem schwierigen Unterfangen werden, darum überlege dir gut, wie viel du mitnehmen willst.
Willst du das Wasser aus dem Tank trinken, in dem du evtl. einen Trinkwasserfilter einbaust oder brauchst du es nur zum Ab-/Waschen?
Guter Schlaf ist wichtig, daher ist ein anständiges Bett im Camper unerlässlich.
Der geringe Platz im Camper will optimal genutzt werden, darum wird das Bett oft multifunktional gebaut. Doch der Umbau des Bettes in eine Sitzecke oder ähnliches muss gut geplant werden! Wenn der Umbau zu mühsam und kompliziert ist, wird das Bett möglicherweise gar nie umfunktioniert.
Wenn du eine Sitzecke aus deinem Bett machen willst beachte unbedingt die Sitzhöhe: die Different zwischen Sitzfläche und Boden (Schienbein-Länge), die Tiefe der Sitzfläche (Oberschenkel-Länge), die Beinfreiheit gegenüber der anderen Bank oder allfälligen Tischbeinen usw.
Achte darauf das der Camper gut durchlüftet werden kann, mit Fenster oder Dachluken. So kann das Kondenswasser, welches durch den Atem - vor allem in der Nacht - ausgestossen wird aus dem Camper entweichen.Achte auch auf eine gute Lüftung der Matratze, falls diese nicht auf einem Lattenrost liegt.
Nicht nur die Grösse des Stauraums ist wichtig, sondern auch die Platzierung und die Zugänglichkeit.
Wie viel Gepäck, Utensilien oder Equipment willst du mitnehmen? Plane deinen Stauraum entsprechen, damit du deine Kleider nicht in den Küchenschränken oder deine Pfannen nicht neben deinem Bike verstauen musst. Plane ausserdem genug Stauraum, denn deine Packliste wird sich tendenziell erweitern, je mehr Erfahrung du sammelst und weisst, was du oft brauchst.
Täglich benötigte Dinge sollten leicht erreichbar sein, von der Küche solltest du die wichtigsten Schränke erreichen können und beim herumlaufen solltest du dich nicht ständig irgendwo stossen.
Die Schränke und Schubladen sollten auch geöffnet werden können wenn z. B. das Bett im Sitzecken-Modus ist. Ausserdem sollten die Masse des Stauraums so getestet werden, dass sie im geschlossenen aber auch offenen Zustand funktionieren.
Das Gewicht ist bei vielen Selbstausbauern ein Problem. Neben Möbeln sind auch Wasser und die Batterie sehr schwer. Ausserdem willst du ja auch Gepäck mitnehmen können.
Doppelt hält besser! Das gilt vor allem beim Messen und Schneiden der Einrichtung.